Am 22. März 2019 veranstaltete die Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmanagement/Sozialwirtschaft an Hochschulen e. V.“ in der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart die Tagung „Organisationale Netzwerke weben: Knoten und Kanten in der Kinder- und Jugendarbeit managen“. Im Mittelpunkt standen die Fragen, welche Merkmale die Netzwerke in der Kinder- und Jugendhilfe aufweisen und wie Netzwerke zwischen der Kinder- und Jugendarbeit und anderen Handlungsfeldern konzipiert, aufgebaut und entwickelt werden können. 

Prof. Schubert trug vor zum Thema: „Die neue Kulturperspektive auf organisierte Netzwerke in der Kinder- und Jugendhilfe“. In Anlehnung an die phänomenologische Netzwerktheorie (von White und auch Emirbayer) wurde in dem Vortrag verdeutlicht, dass Netzwerke mehr sind als direkte und indirekte Beziehungen der Akteurinnen und Akteure, deren Konnektivität beispielsweise mittels Dichte und relativer Zentralität abgebildet wird, und auch mehr beinhaltet als Muster von Beziehungen, die an spezifischen Rollen und Positionen bzw. Status- und Rollensets strukturell äquivalenter Akteurinnen und Akteure im Netzwerk festgemacht werden. Stärker als bisher muss der symbolische Gehalt von Netzwerken berücksichtigt werden, der sich in den Ordnungen von kulturellen Praktiken, Diskursrollen und Rhetoriken zeigt. Prof. Schubert verdeutlichte das an dem Modell der „Stellrädchen“, über deren „Einstellungen“ organisierte Netzwerke in der Sozialwirtschaft – unter Bedingungen der „regulierten Koopkurrenz“ (Schönig), die von Staat und Kommune als Rahmen gesetzt werden – gestaltet werden können.